Immer unterwegs, auch von Zuhaus´ – Part 8: Das Ende vom Wandern.

Der Magdeburger Busbahnhof, der Supermarkt in Kassel oder einfach nur die langweilige Schneise namens Fußgängerzone– irgendein sichtbares Signal steht immer in der Gegend herum, um uns bei der Rückkehr vom Wanderurlaub zu bedeuten: Gleich sind wir wieder zuhause. Unser Wohnort, unsere vertraute Bastion, daheim. Und richtig: Unsere Heimatstadt hat in unserer Abwesenheit gar nicht daran gedacht, sich zu verändern. Die Gemäuer und Bankomaten stehen, sprachlos wie kalt. Der blassgraue Himmel zieht ein Flunschmaul. Passanten taumeln wie Fische in trüber See. Gleichgültig verhält sich die Heimatwelt gegen alle Ereignisse im Leben ihrer Bewohner. Ach was, sie verhält sich gar nicht. Und: Haben wir dem Treiben jetzt etwas Individuelles entgegen zu setzen? Ein Lied in Dur für Bankomaten? Ein schallendes Lachen für die Fast-Food-Filialen-getupfte Landschaft? Eine Ode auf den Busbahnhof?

Und wir beobachten in stiller Verzweiflung diverse Stapel auf unseren Tischen und fragen uns, warum die papierne Skyline nicht längst umfällt.

Noch ganz zu schweigen von dem mit Wucht heran nahenden Montag.
Spätestens jetzt: Jede Rückkehr aus der Ferne ist ein kleiner Tod.

4 Antworten auf „Immer unterwegs, auch von Zuhaus´ – Part 8: Das Ende vom Wandern.“

  1. Von einem Ort aufbrechen, auf dem Weg zu einem anderen sein – das ist die Geschichte eines jeden von uns.
    Henry David Thoreau

    Schön wenn sich manche Orte während wir weg sind nicht verändern…..

  2. Als strammer Junge von Anno 1820 sag ich da nur: „Keep Walking“!

    Von wegen Kleiner Tod! Im Zweifelsfalle zur blauen Lederschatulle greifen und Dir nen Schluck Blend genehmigen. Ich jedenfalls schaukel schon leicht hin und her, fertig zur nächsten Wanderung. Keep walking, eben.

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