Ho-Ho-Hohe Liebe

Besondere Umstände erfordern besondere Flexibilität. Eigentlich hätten wir ein weiteres Angebot der Hike Society exklusiv vorab testen sollen. Doch der Elberadweg entpuppt sich als Freischwimmerzone, der anzusteuernde Große Winterberg als No-Go-Area. Spontan disponieren wir um und wandeln die vorgesehene Route (Wanderung Thema Nachhaltigkeit) tagesaktuell ab.

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Ein Erlebnis für sich ist die Fahrt mit dem historischen Personenaufzug von Bad Schandau nach Ostrau.

Damit machen wir eine 100jährige Zeitreise zurück, als der Bild012_Neg.Nr.N12Visionär Rudolf Sendig quasi die erste Fertighaussiedlung hoch oben über der Elbe errichtet hat. Staunend flanieren wir vorbei an prächtigen Holzhäusern, auf deren Veranden man einen grandiosen Ausblick auf die Bild036_Neg.Nr.N36Schrammsteine hat.

Weiter gehts über die Ostrauer Hochebene zum heutigen Höhepunkt, der Hohen Liebe. Als wir uns ins Gipfelbuch eintragen wollen, bemerken wir erst, dass dort die Todesopfer verewigt sind. Also: Obacht beim Abstieg!

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Der führt über den Butterweg (zwar nicht fettig-glitschig, doch derzeit etwas morastig) ins Kirnitzschtal, das besonders unter den vorangegangenen Regenfällen gelitten hat.

Fussballfelder, Campingplätze, Wanderwege stehen noch immer unter Wasser, die historische Straßenbahn, die sich sonst durch den Nationalpark schlängelt, hat ihren Betrieb eingestellt.

Kurze Rast im Forsthaus, das nun wieder zu Fuß erreichbar ist, jedoch immer noch vom Telefonnetz abgehängt ist.  Beschwingt laufen wir durch bis Bad Schandau. Doch das für seine regionale Küche bekannte Landgasthaus Ziegelscheune, wo ein zünftiges Vesper auf uns wartet, liegt auf der anderen Elbseite – und der Fährbetrieb ist bis auf weiteres eingestellt. Bleibt uns der Fussweg über die Autobrücke und eine weitere Stunde Marsch. Fast hätten wir dabei die Wanderschuhe aus und den Bikini anziehen müssen, denn auch hier ist der Weg stellenweise überflutet. Ein netter Rentner lässt uns freundlicherweise über sein trockenes Schrebergartengrundstück passieren. Danke!

In der Ziegelscheune erwartet uns eine üppige Brotzeitplatte, die locker eine ganze Wochenration abgeben könnte. Dazu genehmigen wir uns einen gut gekühlten Meissner Schieler Rotling, der aus weißen und roten Trauben gekeltert wurde. Zum Abschluß noch ein Kümmelschnaps. Lasst uns anstoßen auf den heutigen Tag und die „Ho-Ho-Hohe Liebe“!!

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