Rückblende

Habe doch tatsächlich in den Tiefen meines Rucksacks noch einen belichteten Film gefunden und ihn zur Entwicklung gebracht.

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Welch Freude und Überraschung! Ganz entgegen der goldenen Lomo-Regel: „Du musst nicht im vornherein wissen, was auf Deinem Film ist. Im nachhinein auch nicht!“

Ja, so schön war`s in der Sächsischen Schweiz!

Auf nach Nu-Nu-Land

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„Ergiebiger Regen“ verspricht die Wettervorhersage für unseren heutigen Anreisetag.

Als wir in aller Herrgottsfrühe in Dresden landen, fühlen wir uns auch glatt wie in Bangkok zur Monsunzeit, Jetlag inbegriffen. Doch letzteren werden wir uns im Medical Spa der Bad Schandauer Elbresidenz schon noch aus den Knochen walken lassen.

SS14Doch zuvor staunt die freundliche Dame von der Autovermietung angesichts unserer Koffer und Rucksäcke in Proportion zu unserem Mietwagen. Einen Smart fahren wir zwar auch zuhause, doch nicht das hiesige Cabrio-Modell, das beim Öffnen der Tür gleich noch das Faltdach runterfährt.  Sehr praktisch bei ergiebigen Regenfällen. Wie sich der Nebensitzer auf den Beifahrersitz schlängelt, entspricht fast schon der ersten Yoga-Übung auf dem Weg zur ayurvedischen Wellness in Bad Schandau.

Schon während der ersten Eingewöhnungszeit mit dem sächsischen Idiom, erkennen wir, dass „Nu“ so ziemlich jede mögliche Äusserung abdeckt. Oder, wie es in einem Geo-Artikel zu lesen war: „Die Eskimos haben mehrere Dutzend Worte alleine für Schnee. Die Nunu-Länder haben ein Wort für alles: Nu. Es kann Zitroneneis bedeuten oder mir egal oder Feuerwehrleiter. Wichtig sind Betonung und Aussprache. So ein Nu lässt sich näseln, gurgeln, brummen, durch die Backe blasen, nuscheln… “

Mit diesem Ansatz meistern wir beispielhaft das erste Frühstück in Pirna. Später am Tag auch das Abendessen in Schmilka. Endlich wird nachgeholt, was im vergangenen Jahr buchstäblich ins Wasser gefallen ist:
ein kulinarisches Intermezzo im Biohotel Helvetia. Hochwertige Küche, engagierter Service und einzigartiges Ambiente. Wir sind mehr als begeistert. Schweizerischer ist Sachsen nirgends!!

Zum Abschluss noch einen Abstecher ins tschechische Hinterland gleich hinter Schmilka. Unter dräuenden Gewitterwolken wirkt das nebelverhangene Seitental wie ein düsteres Szenario irgendwo zwischen Gebrüder Grimm und Edgar Allen Poe. Mit freudigem Schaudern kehren wir zurück nach Bad Schandau und verfallen in seligen, alptraumlosen Schlummer. Morgen werden wir das Wandern angehen. Nu, klar!

Hoch die Tassen

k j g e d c b al
Gut ein halbes Jahr nach meiner Bewerbung für die Wanderrallye 2009, gut ein Vierteljahr nach der glücklichen Zusage, mich erfolgreich für die Teilnahme qualifiziert zu haben und gut einen Monat nach Abschluss dieser legendären, alles verändernden 16-Tage-Mammutwanderung trifft heute um 16Uhr55 eine berauschende E-Mail ein.

Natürlich habe ich mit schwäbischem Fleiss allzeit mein Bestes gegeben!
Und natürlich habt ihr alle durch mittlerweile 23.000 Zugriffe allein auf diesen Blog längst mit den Füssen abgestimmt (ähhh, natürlich mit dem Mauszeigefinger).

Nach etlichen schlaflosen Nächten, im Labor vermissten Filmen, panischen Zeiten und anderthalb Tagen Urlaub zum Verfassen meiner Endreportage, wurde dieselbe heute von einer Jury aufs Gewinnertreppchen gehievt. Jiiiipiiehh!

Als Endgewinnerin darf ich nun eine einwöchige Reise für 2 Personen in eine Best-of-Wandern-Region meiner Wahl antreten. Empfehlungen werden noch angenommen!

Für heute erst mal: herzlichsten Dank an alle Mitwanderer, BoW-Organisateure und -Akteure, an alle Mitleser und Kommentatoren! Hoch die Tassen!
fgichd

PS
Der von der Jury konstatierte „etwas andere Blick auf die Dinge“ darf durchaus auch als Siegeszug für die Lomographie gewertet werden. Lomo on!

PPS
Dieser Gewinn war der Kreiszeitung Böblinger Bote noch mal eine abschliessende Berichterstattung am 13.08.09 wert:

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Reisen bilde(r)t

Liebe Freunde, Fans und Followers,
geschätzte Best-of-Wandern-Organisatoren und Mitwanderer,
verehrte Touristiker, Guides, Hoteliers und Gastronomen,

es reichen 16 Tage, um ein Leben von Grund und zu verändern und zu bereichern.  Mein herzlichster Dank geht an euch alle, die ihr mir Orte und Regionen, Landschaften und Natur, Wind und Wetter, regionale Köstlichkeiten und Gebräuche, einzigartige Tage und Nächte, ungeahnte Ein- und Ausblicke – und nicht zuletzt unvergessliche neue Erfahrungen nahe gebracht habt.

Im Gegenzug war es mir eine besondere Ehre, euch mit dem lomographischen Virus zu infizieren! The future is analogue! Aber halt: fast wäre die ganze Chose in die Hose gegangen. Nachdem bei unserem Haus- und Hoflabor die Entwicklungsmaschine abgebrannt war (eine schier unglaubliche Geschichte) schaffte es eine grosse deutsche Drogeriemarktkette, deren Namen ich lieber verschweige, 23 meiner Filme ohne jegliche Spur zu verschlampen. So viele schlaflose Nächte hatte ich selten….

Die Auflösung der Geschichte würde diesen Blog sprengen. Freuen wir uns lieber, dass etliche Filme wieder aufgetaucht sind und von mir peu a peu ins Lomographische Weltarchiv hochgeladen wurden. Schaut einfach selber rein:

Heul doch!

„

Individuelle oder geführte Wandertour je nach Absprache“ steht heute gestern  erstmalig im Programm und wir reiben uns verwundert die Augen.  Doch anstatt mit dem Dampfer auf der Elbe zu kreuzen oder mit dem Fahrrad in die Tschechei zu radeln oder auf dem Sonnendeck der Elbresidenz zu faulenzen, laufen wir einfach weiter. Wie die Lemminge. Und ewig grüsst das Murmeltier.

 img_7017.JPGThomas spielt heute den Local Guide und das ziemlich virtuos. Er sorgt dafür, dass auf der Bastei endlich der hartnäckige Nebel aufreisst und wir bei 30 Grad über die Felsenburg spazieren und so grandiose Aus- und Einblicke haben, dass uns die Spucke wegbleibt. (Okayokay, ein bisschen ist auch das aktuelle Hoch Diana am Erfolg des Tages beteiligt).

Unerschrocken laufen wir durch bis zum Lilienstein, wo das schon obligatrische tägliche Gewitter niedergeht. Das mit der Bergwacht habe ich mir längst abgeschminkt, also stapfe ich stoisch weiter. Was sagt der Rheinländer: „Et kütt, wie et kütt.“ Oder der Dalai Lama: „NIchts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.“

 Wer jetzt noch einen witzigen Wanderbericht erwartet, muss enttäuscht werden.  Die Sächsische Schweiz ist inzwischen zwar auf Platz 1 meiner persönlichen Rankingliste gerutscht, doch meine Kraft zum Fabulieren ist erschöpft. Kommt einfach selbst vorbei und kuckt es euch an. Geheimtipp: Familie Dobritzsch pflegt eine lange Tradition in der Vermietung von Gästezimmern.

 PS

Der wahre Grund meiner heutigen Blog-Hemmung liegt in einer melancholischen Anwandlung, die schon am gestrigen Abend ihren Lauf nahm. Während die Gruppe wie immer Party machte, sass ich alleine am Elbeufer, blickte verträumt in die Nebelschwaden, lernte erst Sven aus Dresden kennen, dann einen Elton-John-Verschnitt am Piano und heulte mir die Seele aus dem Leib. Wieso kann das nicht ewig so weitergehen? Muss ich wirklich in mein kleines, bescheidenes Leben zurückkehren?

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Fortsetzung folgt.

Wunderwerk der Technik

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Liebe Leute,

das muss ich noch loswerden.

Lichtjahre von zu Hause entfernt, entdecke ich durch Zufall, dass mein Schlepptöppchen eine integrierte Kamera hat. Super! Aber wieso sagt mir das keiner?

Schliesslich ist meine Lomo seit Baiersbronn krank:
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Lomo on!

Whoww! Unsere Best-of-WandernTour hat auch die Lomographic Society International begeistert, die diesen Event nun gebührend auf ihren Magazine-Seiten anpreist:

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Dank an die Headquarters in Vienna, besonders an Lisa Rümmele!

PS@Headquarters:
Die Innsbrucker Teilnehmerin fragt mich dauernd, wo man denn diese Lomo-Kameras kaufen kann. Liebe Leute, vergesst bei der weltweiten Mission eure eigene Heimat nicht! Ich kann doch nicht alles machen. 😉

Last Exit Echternach

Luxemburg? Bislang komplette terra incognita für die meisten von uns.

Dabei freuen wir uns wie Bolle, von einem geräumigen Grossraum-Mercedes des luxemburgischen Fuhrunternehmens „Voyages Bollig“ sehr komfortabel ins nächste Einsatzgebiet transferiert zu16e70f83cd8942d6a5c98f7bb716ccf764eb werden.

Jürgen, unser überaus sympathische Chauffeur, parliert wie eine Mischung aus meinem Kollegen Werner Marx aus Trier und meiner Ex-Kommilitonin Rosi aus Eschweiler. Welch Wohlklang in meinen Ohren Sobald ich weiss, wie man hier Audiodateien einstellt, führ ich es euch vor.

Unsere Fahrtroute nach Echternach, der ältesten Stadt Luxemburgs, ist gepflastert von bedeutungsschweren Sehenswürdigkeiten. Als da wären: Hambach, die Geburtsstätte meines Smarts; Saarbrücken, dem Erstaufführungs-Ort des legendären Dokumentarfilmes LOve & MOtion.

Meine bescheidene Filmrolle in letzterem verschweige ich den Mitstreitern, aus Angst, die begrenzte Anzahl meiner Autogrammkarten zu schnell zu verschleudern.

Dafür akquiriere ich während des Lunches in Saarbrücken lässig einige neue begeisterungsfähige Lomographen:

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Somit ist die lomographische Quote für diese Woche erfüllt und ich kann mich – schon reichlich erschöpft – den restlichen Aufgaben zuwenden. Und das sind nicht wenige. Das Wandern scheint dabei eher eine unbedeutende Nebenrolle zu spielen.

Servus, Steffie!

73aab53595abf59b7ab60a6e45d5abff1760Völlig überraschend meldet sich eine ebenfalls dem Bloggen verfallene Mitwanderin per Mail: Stefanie Praxmarer aus Innsbruck.

Wenn das mal kein glücklicher Zufall ist! Schliesslich liegen die Wurzeln der lomographischen Bewegung tief in Tirol – und mein kleines Herz schlägt heftig austrophil.

Jetzt kann nichts mehr schief gehen!

Trainingslager

 

Beliebte Frage meiner Mitmenschen in diesen Tagen:
„Ja, bist Du denn fit genug?“

(gefolgt von heimlich taxierenden Blicken wahlweise in Richtung meiner Waden oder meiner Senkspreizplattfüsse)

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Um den Schein zu wahren, wandere ich tatsächlich sonntags früh in den Nachbarort. Im Gefolge von Lothar (meinem Mann, nicht dem Orkan). Zum Brunchen. Schliesslich steht Kulinarik sicherheitshalber auf meiner Interessenliste (hoffentlich liest das auch die Best-of-Wandern-Organisation!).