Hoch die Tassen

k j g e d c b al
Gut ein halbes Jahr nach meiner Bewerbung für die Wanderrallye 2009, gut ein Vierteljahr nach der glücklichen Zusage, mich erfolgreich für die Teilnahme qualifiziert zu haben und gut einen Monat nach Abschluss dieser legendären, alles verändernden 16-Tage-Mammutwanderung trifft heute um 16Uhr55 eine berauschende E-Mail ein.

Natürlich habe ich mit schwäbischem Fleiss allzeit mein Bestes gegeben!
Und natürlich habt ihr alle durch mittlerweile 23.000 Zugriffe allein auf diesen Blog längst mit den Füssen abgestimmt (ähhh, natürlich mit dem Mauszeigefinger).

Nach etlichen schlaflosen Nächten, im Labor vermissten Filmen, panischen Zeiten und anderthalb Tagen Urlaub zum Verfassen meiner Endreportage, wurde dieselbe heute von einer Jury aufs Gewinnertreppchen gehievt. Jiiiipiiehh!

Als Endgewinnerin darf ich nun eine einwöchige Reise für 2 Personen in eine Best-of-Wandern-Region meiner Wahl antreten. Empfehlungen werden noch angenommen!

Für heute erst mal: herzlichsten Dank an alle Mitwanderer, BoW-Organisateure und -Akteure, an alle Mitleser und Kommentatoren! Hoch die Tassen!
fgichd

PS
Der von der Jury konstatierte „etwas andere Blick auf die Dinge“ darf durchaus auch als Siegeszug für die Lomographie gewertet werden. Lomo on!

PPS
Dieser Gewinn war der Kreiszeitung Böblinger Bote noch mal eine abschliessende Berichterstattung am 13.08.09 wert:

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Lothar, der Pfad

Es soll ja Menschen geben, die für eine Menge Geld ferne Galaxien oder garstige Wirbelstürme nach sich bennennen lassen. Lothar (mein Mann) hatte das alles umsonst. Gab`s quasi gratis kurz vorm Millenniumswechsel.

Während der eine im Schwarzwald binnen zwei Stunden 30 Millionen Kubikmeter Holz  zu Boden fegte, fegt der andere in der Herrenalber Strasse schon mal zwei Stunden Brösel vom Boden.

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Einen Lotharpfad gibt`s auch, eingerichtet vom Team des Naturschutzzentrums Ruhestein.  Überflüssig, zu erwähnen, dass ich dem Besuch dieses Programmpunktes besonders ungeduldig entgegenfiebere. Nach dem gemeinschaftlichen Warm up durch den Bannwald (jede Menge Farn, Walderdbeeren, morsches Holz und malerisches Moos), führt uns Herr Kafka vom Naturschutzzentrum durch die Highlights des Lotharpfades  und (aufgepasst:) das Liebesleben des Borkenkäfers.

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Der Weg selbst wirkt wie ein spannender Trimm-Dich-Pfad für Touristen, mit zahlreichen umgestürzten Bäumen, bizarr gestaltetem Wurzelwerk und einem geschickt angelegten Parcours von Treppchen, Balken und Aussichtsplattformen. Da kann man schon mal leicht die Bodenhaftung verlieren. Wen wundert`s da, dass manche unsere Mitwanderer beim Hinauslehnen über eine Holzbrüstung die Begrüssungsnachricht „Willkommen in der EU“ von ihren Netzbetreibern aufs Handy gefunkt bekommen.

Hilfe: beim Versuch, in diesen Beitrag ein Video einzubauen, hab ich mir fast den ganzen Blog zerschossen. Ist ganz schön anstrengend, einen auf multimedial zu machen.

Erlesen wandern I

Während sich meine Mitstreiter sicherlich schon ins tägliche Trainingslager begeben, muss ich zur Vorbereitung unweigerlich lesen. Schliesslich ist die Weltliteratur durchsetzt von Wanderern und Pilgern, Spaziergängern und Flaneuren.

Old Seume

Johann Gottfried Seume war so einer. Nach einem wechselvollen Vorleben machte er sich vor 208 Jahren auf den Weg von Grimma (Sachsen) nach Syrakus (Sizilien). Was Old Goethe zuvor per Kutsche herunterratterte und heutzutage via Germanwings ein Leichtes ist, absolvierte Seume zu Fuss. Diesen Marathon lässig einen Spaziergang zu nennen, zeugt von gediegenem Understatement.

In achteinhalb Monaten legte Seume so ca. 6000 km zurück. Ohne Trekkingschuhe, Nordic-Walking-Stöcke oder funktionelle Wanderklamotten. Hut ab!

Zum Nachlesen:
http://gaebler.info/ahnen/paul/johannes-seume.htm#Syrakus