Lothar, der Pfad

Es soll ja Menschen geben, die für eine Menge Geld ferne Galaxien oder garstige Wirbelstürme nach sich bennennen lassen. Lothar (mein Mann) hatte das alles umsonst. Gab`s quasi gratis kurz vorm Millenniumswechsel.

Während der eine im Schwarzwald binnen zwei Stunden 30 Millionen Kubikmeter Holz  zu Boden fegte, fegt der andere in der Herrenalber Strasse schon mal zwei Stunden Brösel vom Boden.

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Einen Lotharpfad gibt`s auch, eingerichtet vom Team des Naturschutzzentrums Ruhestein.  Überflüssig, zu erwähnen, dass ich dem Besuch dieses Programmpunktes besonders ungeduldig entgegenfiebere. Nach dem gemeinschaftlichen Warm up durch den Bannwald (jede Menge Farn, Walderdbeeren, morsches Holz und malerisches Moos), führt uns Herr Kafka vom Naturschutzzentrum durch die Highlights des Lotharpfades  und (aufgepasst:) das Liebesleben des Borkenkäfers.

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Der Weg selbst wirkt wie ein spannender Trimm-Dich-Pfad für Touristen, mit zahlreichen umgestürzten Bäumen, bizarr gestaltetem Wurzelwerk und einem geschickt angelegten Parcours von Treppchen, Balken und Aussichtsplattformen. Da kann man schon mal leicht die Bodenhaftung verlieren. Wen wundert`s da, dass manche unsere Mitwanderer beim Hinauslehnen über eine Holzbrüstung die Begrüssungsnachricht „Willkommen in der EU“ von ihren Netzbetreibern aufs Handy gefunkt bekommen.

Hilfe: beim Versuch, in diesen Beitrag ein Video einzubauen, hab ich mir fast den ganzen Blog zerschossen. Ist ganz schön anstrengend, einen auf multimedial zu machen.

5 Antworten auf „Lothar, der Pfad“

  1. Den Borkenkäfer bei seinem Liebesleben einfach mal umgedreht? Vielleicht trägt er an seinem Borkenshirt noch nen Einnäher mit den Initialien mit „G.S.“, was? Tja, déja vu, Herr Samsa, denn wieder sind Ihre Untermieter (diesmal die Crew der besten aller besten Wanderer) mal wieder entsetzt über Ihren Anblick. Liebesleben hin, Liebesleben her.

  2. Gähn! „Willkommen in der EU“! Wieder eine so völlig überflüssige Marketingaktion verzweifelter Mobilfunkanbieter, meint der Werbespießer. „Wir heißen die neuen Mitglieder herzlich in der Europäischen Union willkommen!“ tönte einst schon Willy Brandt, rutschte dabei geistig auf Knien durch Warschau, was aber damals zumindest noch der SPD half. Nun also die Mobilfunkanbieter. Meinen die jetzt die Osterweiterung Richtung Türkei? Oder fädelt Baiersbronn hier gekonnt eine versteckte Botschaft an die Rallyeteilnehmer ein? Aber vollkommener Quark so eine Botschaft, die nicht mal der müdeste Wanderer versteht. Könnten ja genauso gut „Willkommen bei Ratzefummel AG“, „Willkommen bei den Bremer Stadtmusikanten“ oder „Gott zum Gruß, du Telefongesicht!“ funken, die dummen Datenversender! Der Spießer meint dazu: Badische Borkenkäfer sind ihm da doch lieber. Funken nix, halten den Rüssel und poppen viel.

  3. Wenn Du endlich mal nach Hause kommst, müssen wir DEN endlich auch mal gehen! Alle Welt inklusive Deiner Wandervögel scheint ja schon allerbestens über mich informiert zu sein. 😉

    Ich bin übrigens immer noch am Brösel wischen, während in der Nachbarschaft wieder akribisch der Rasen gemäht wird. Die schwarze Kitty schaut derweil über kurze Grasstöppelchen. Tja, so viel zur perfekten Arbeitsteilung.

    Dein Männo.

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