Immer unterwegs, auch von Zuhaus´ – Part 8: Das Ende vom Wandern.

Der Magdeburger Busbahnhof, der Supermarkt in Kassel oder einfach nur die langweilige Schneise namens Fußgängerzone– irgendein sichtbares Signal steht immer in der Gegend herum, um uns bei der Rückkehr vom Wanderurlaub zu bedeuten: Gleich sind wir wieder zuhause. Unser Wohnort, unsere vertraute Bastion, daheim. Und richtig: Unsere Heimatstadt hat in unserer Abwesenheit gar nicht daran gedacht, sich zu verändern. Die Gemäuer und Bankomaten stehen, sprachlos wie kalt. Der blassgraue Himmel zieht ein Flunschmaul. Passanten taumeln wie Fische in trüber See. Gleichgültig verhält sich die Heimatwelt gegen alle Ereignisse im Leben ihrer Bewohner. Ach was, sie verhält sich gar nicht. Und: Haben wir dem Treiben jetzt etwas Individuelles entgegen zu setzen? Ein Lied in Dur für Bankomaten? Ein schallendes Lachen für die Fast-Food-Filialen-getupfte Landschaft? Eine Ode auf den Busbahnhof?

Und wir beobachten in stiller Verzweiflung diverse Stapel auf unseren Tischen und fragen uns, warum die papierne Skyline nicht längst umfällt.

Noch ganz zu schweigen von dem mit Wucht heran nahenden Montag.
Spätestens jetzt: Jede Rückkehr aus der Ferne ist ein kleiner Tod.

Verweile doch, du bist so schön

Hachja, und dann sitzen wir morgens alle gemeinsam auf der elbseitigen Frühstücksterrasse unter einem perfekten yves-klein-blauen Himmel, löffeln einen ayurvedischen Kokosorangenreisbrei und atmen erstmalig tief durch. Vor den Nichtdabeigewesenen prahlen wir natürlich mit unseren tollkühnen Erlebnissen und übermenschlichen Strapazen. Ein kleines bisschen glauben wir sogar selbst dran.

 img_7086.JPGKinder, was ist das Leben schön!! Schon gestern abend, auf dem Papststein, machte sich eine tiefe Entspannung breit. Zwar lockten auf dem Weg dort hin die Grillwürste, doch so langsam heisst es wieder: Gürtel enger schnallen. Ohne die lustigen Tauschgeschäfte innerhalb unserer Wandergruppe wird mir das Essen auch gar keinen Spass mehr machen (Gnocchi an Steffie, Bananen an Michael, Gewürzgürkchen an Ingeborg).

Überhaupt kann ich mir das „Leben danach“ gar nicht so recht vorstellen. Doch gemach: heute abend steigt noch der grosse Showdown auf dem Königstein, auf den wir schon gespannt hinfiebern. Schnell werden noch mal Nägeln lackiert, Haare gefärbt und Wimpern getuscht. Wir wollen uns ja schliesslich nicht blamieren!

Heul doch!

„

Individuelle oder geführte Wandertour je nach Absprache“ steht heute gestern  erstmalig im Programm und wir reiben uns verwundert die Augen.  Doch anstatt mit dem Dampfer auf der Elbe zu kreuzen oder mit dem Fahrrad in die Tschechei zu radeln oder auf dem Sonnendeck der Elbresidenz zu faulenzen, laufen wir einfach weiter. Wie die Lemminge. Und ewig grüsst das Murmeltier.

 img_7017.JPGThomas spielt heute den Local Guide und das ziemlich virtuos. Er sorgt dafür, dass auf der Bastei endlich der hartnäckige Nebel aufreisst und wir bei 30 Grad über die Felsenburg spazieren und so grandiose Aus- und Einblicke haben, dass uns die Spucke wegbleibt. (Okayokay, ein bisschen ist auch das aktuelle Hoch Diana am Erfolg des Tages beteiligt).

Unerschrocken laufen wir durch bis zum Lilienstein, wo das schon obligatrische tägliche Gewitter niedergeht. Das mit der Bergwacht habe ich mir längst abgeschminkt, also stapfe ich stoisch weiter. Was sagt der Rheinländer: „Et kütt, wie et kütt.“ Oder der Dalai Lama: „NIchts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.“

 Wer jetzt noch einen witzigen Wanderbericht erwartet, muss enttäuscht werden.  Die Sächsische Schweiz ist inzwischen zwar auf Platz 1 meiner persönlichen Rankingliste gerutscht, doch meine Kraft zum Fabulieren ist erschöpft. Kommt einfach selbst vorbei und kuckt es euch an. Geheimtipp: Familie Dobritzsch pflegt eine lange Tradition in der Vermietung von Gästezimmern.

 PS

Der wahre Grund meiner heutigen Blog-Hemmung liegt in einer melancholischen Anwandlung, die schon am gestrigen Abend ihren Lauf nahm. Während die Gruppe wie immer Party machte, sass ich alleine am Elbeufer, blickte verträumt in die Nebelschwaden, lernte erst Sven aus Dresden kennen, dann einen Elton-John-Verschnitt am Piano und heulte mir die Seele aus dem Leib. Wieso kann das nicht ewig so weitergehen? Muss ich wirklich in mein kleines, bescheidenes Leben zurückkehren?

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Fortsetzung folgt.

Immer unterwegs, auch von Zuhaus´ – Part 7: Die Wanderkleidung (Teil 2)

Wieder mal so ein Trend, der die deutsch-schweizerischen Beziehungen auf eine echte Belastungsprobe stellen könnte. Die Schweizer haben nun endlich genug gesehen von den germanischen FKK-Wanderern. Seit kurzem ist im Kanton Appenzell Innerrhoden das Nacktwandern verboten. Es droht sogar eine Geldstrafe von 200 Franken. Allen Funktionsfasern und Bekleidungsmikroporen zum Trotz: FKK steht bei den Wanderteutonen hingegen hoch im Kurs. Die Szene hatte in Internetforen von der Appenzeller Bergwelt geschwärmt. Die Schweizer Behörden registrierten Dutzende hüllenloser Touris. Von der Wanderameise bis zum Wandergesellen, wie Gott sie schuf und wie der Berg sie rief.
Und schon wird gemunkelt, dass die Schweiz von einem weiteren Problem überrollt werden könnte: Voyeure und Spanner stehen schon an den Grenzzäunen bereit und rüsten sich zu groß angelegten Wander-Sightseeing-Touren. Au backe. Wir empfehlen da den klugen Barfüsslern: Bitte weichen Sie ab Kreuz Unna großräumig aus: Ein 80 Hektar großes Gelände lädt nördlich von Philadelphia (USA) ein. Zum Nacktwandern in den Wäldern. Zum Mountainbike fahren. Mal ganz ohne. Und ohne Schweizer Bußgeld.

Knietief im Dispo

Ob das mit der Sri-Lanka-Connection so eine gute Idee war? Prompt herrscht am Morgen ein Klima wie im ceylonesischen Hochland. Wir würden uns nicht wundern, heute durch Teeplantagen zu laufen. Schon nach wenigen Schritten sind wir in- und auswendig so nass, dass wir gleich die Regenjacken abwerfen. Kann ja heiter werden!

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Dabei lässt sich die heutige Route (offizieller Titel: „Auf dem Malerweg über die Schrammsteine … nach Schmilka“) erst mal ganz kommod an, zumal wir bereits um 11:30 an einem Outdoor-Mittagsbüffet stranden, das üppiger nicht sein könnte. Unter einem ausladenden Partyzelt hat eine Cateringfirma ihr Best-of angerichtet. Sogar Korkenzieher wachsen hier an den Bäumen.

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Doch dann wird’s ernst. Denn sächsischer ist die Schweiz nirgends! Unsere weitere Route führt durch wilde Schluchten, atemberaubende Ausblicke und traumhafte Felsriffe. Etwas Kraxelei ist auch dabei. Und nun rächt es sich, dass der Wein am Mittagsbüffet so lecker schmeckte. Meinen nervös flackernden Blick deutet Thomas erst als Höhenangst (dabei ist es eine Wasserphobie, doch die kommt später noch zum Zuge).

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Oben auf den Gipfeln wankend, staunen wir nicht schlecht! Sooo schön hätte ich es mir nicht ausgemalt. Doch während wir noch die  einzigartige Aussicht geniessen, dräut über uns bereits ein Jahrhundergewitter auf. Hektisch hangeln wir uns abwärts, denn dieser Berg hat keinen Blitzableiter.

 

img_6842.JPGDennoch schüttet es aus allen Kübeln. Da hilft es auch nicht, dass uns Local Guide Yvonne – schutzsuchend unter Buchen – erst mal das russische Märchen vom wachsenden Pilz erzählt (hier im Osten hat man einfach eine andere Sozialisation durchlaufen). Nach einer halben Stunde kübelt es immer noch. Da die ausgewiesenen Weicheier  Michael und Ingeborg vergeblich nach Bergwacht und Rettungshubschrauber rufen, latschen wir verzweifelt weiter. Schnell verwandeln sich die Pfade in reissende Wasserstrudel. Wir haben jegliche Orientierung verloren. Genau genommen könnten wir schon knietief in der Elbe stehen – und würden es nicht einmal merken.

 

Über uns zucken wie wild die Blitze. In meinen Gore-Tex-Wanderstiefeln knätscht und schnepft es gewaltig. Ein Glück noch, dass es heut früh im BoW-Testcenter nur noch Jacken in Herrengrössen gab. Jetzt passt nämlich auch noch mein Rucksack drunter.

 

Vollkommen aufgelöst und durchnässt bis auf die Knochen kommen wir Stunden später im StrandGut in Schmilka an, wo wir eigentlich ökologisch korrekten Kaffee und Kuchen einnehmen sollen. Stattdessen trocknen wir unsere klatschnassen Hosen am Fön der Damentoilette und wickeln uns aus biologisch abbaubaren Papierstreifen neue Fusslappen (die Socken sind inzwischen zu moosartigen Auswüchsen zusammengeschmurgelt). Herrgott, wenn das mal keine Lungenentzündung gibt!

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Nun hocke ich in meiner fünfsternigen Suite und trinke prophylaktisch die Minibar leer. Koste es, was es wolle!

PS Um Markus Trapps Lob vorzubeugen: der heutige Titel ist von Fehlfarben geklaut.

Immer unterwegs, auch von Zuhaus`- Part 6: Von Wanderstrapazen

Quäl Dich, Du Sau!„, so bekam es Jan Ulrich mal auf einer seiner Touren durch Frankreich zu hören. Kein Weichei-Programm, in der Tat. Auch manche Wanderung kann echt was für Masochisten und Abgedrehte sein. So gibt es ein Haufen verrückter Supersportlicher, die jährlich so weit laufen, wie ihre Füße sie tragen. Vom italienischen Stiefelspitzlein bis zur 64. Mautstelle am Nordkap rennen. Insgesamt 4487 Kilometer. Das zeigt derzeit nicht mal mein im vorletzten Frühjahr gekaufte Fahrrad auf dem Tacho an. Wie heißt es in der „Reise“-Ausschreibung zum Trans Europa Lauf so treffend: „Ihr merkt, dass Ihr Eure Leistungsgrenze erreicht habt und keinen Schritt weiter kommt? Na und? Dieser Zustand ist normal und wird Euch auf der gesamten Strecke immer wieder begleiten. Die dringende Forderung an Euch: Bleibt nicht mitten in der Pampa stehen und schreit: „Ich kann nicht mehr!“ Es hört Euch ohnehin niemand!“ Interessierte fangen jetzt schon mal mit dem Sparen für den nächsten „Urlaub“: Der ganze Spaß kostet immerhin 6.000 Euro. Dafür wird zum Schlafen meist ein gut gekühlter Turnhallenboden geboten. Eine Dusche am Abend? „Garantiert nicht“, so der Veranstalter. Ich höre schon den spitzen Aufschrei der Produktmanager des Medienpartners SebaMed. Und was ist mit der verschwitzten Kleidung? Hart im Nehmen? Dann bitte: Der Organisator: „Behaltet Eure Sachen an und stellt Euch unter die Dusche. Bei warmen Wetter ist das Zeugs am nächsten Morgen trocken.“
Bei allen Höhenflug durch die schönste Bergwelt: Für die Grand Cru trinkenden Best of Wanderer sicher mit Vorsicht zu genießen!

Ende Gelände

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Ein letztes Mal transferiert uns Jürgen mit dem Bollig-Busle zur nächsten Etappe, die da heisst Bad Schandau. Doch halt: Thomas lässt sich nicht lumpen und lädt uns – ganz nach Elisabeths Vorbild – zu einem Sektempfang im Hause Dobritzsch ein, das praktischerweise auf dem Weg liegt. Klasse! Frau Sylvia hat extra Überstundenausgleich genommen, Häppchen angerichtet und 1a-Schampus kalt gestellt. Wenn wir gewusst hätten, was man im Osten heutzutage schon alles kriegt, hätten wir gar nicht die Südfrüchte aus unseren Lunchpaketen als Gastgeschenk mitbringen müssen.

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Schweissgebadet und etwas erschöpft landen wir in der fünfsternigen Elbresidenz Bad Schandau, dem ersten Hotel mit Medical SPA in Sachsen. Das ist auch notwendig. Inzwischen können wir uns nur noch mit einem täglichen Medikamenten- Cocktail auf den Beinen halten, den wohl selbst Michael  Jacksons Leibarzt für bedenklich halten würde.

Nach einer Hotelführung geniessen wir ein leichtes viergängies  Essen im Restaurant Vital, wo der beste srilankesischen Koch westlich von Anuradhapura brutzelt. Dabei erfahren wir von unseren Local Guides, dass die Kanutour auf der Elbe wegen Hochwasser gecancelt werden muss. Uff! Mein erleichtertes Aufatmen ist sicherlich bis Beruwela zu hören.

Wie es weitergeht? Neugierige finden hier das Programm Sächsische Schweiz
 

Partido Peronista

Lange rätseln wir über die angekündigte Überraschung für den vogtländischen Abschlussabend. Eine Fackelwanderung? Ein Country-Abend in der Blockhütte? Ein Sektempfang im Schanzenturm? b2ff9e346296f0ded12e98991e7395d28f7aWeit gefehlt. Festlich verpackt und mit einem roten Schleifchen dekoriert erhält jeder von uns eine Freikarte. Für das Musical „Evita“ auf der Plauener Open-Air-Bühne. Jipiehhhh! Nachdem wir in den letzten 12 Tagen insgesamt 4 Länder und 8 deutsche Bundesländer durchlaufen haben, lockt nun noch ein Kurztrip nach Argentinien.

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So sitzen wir in einem lauen Sommerabend in Plauen und lauschen für lau den skandierenden Rufen „Peron!“ „Peron!“ „Peron!“ Welch krönender Abschluss!

In unserer letzten Nacht im IFA Ferienpark weinen wir uns schliesslich mit „Don`t cry for me, Argentina“ in den Schlaf.

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Die Blusen des Böhmen

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 So viel all inclusive hätte selbst unsere kulinarisch anspruchsvolle Gruppe nicht erwartet. Während wir am üppigen Frühstücksbüffet des IFA Ferienparks zwischen Müsli und Magerquark, Schattenmorellen und Schmierkäse, Leberwurst und Leinsamenbrötchen hin und her pendeln, tritt eine Servicedame mit vorwurfsvollem Blick heran. Wir hätten gestern unsere Lunchpakete vergessen, tadelt sie, ob mir denn bitte wenigstens heute daran dächten?

Lunchpakete? Wo sollen die denn noch hin bei vier Mahlzeiten täglich? Um weiteren Beschwerden vorzubeugen, nimmt jeder ein 3-Kilo-Paket an sich und tauscht den Inhalt nach Belieben (Bananen an Michael, Eier an Ingeborg). Vielleicht meldet sich nachts um zwei noch mal der kleine Hunger?

 Da manchen von uns die Verdauungsprobleme schon ins Gesicht geschrieben stehen, sieht der nächste Programmpunkt den Besuch der Kuranlagen in Bad Elster vor. Die dortigen radonhaltigen Heilquellen sind  für durchschlagenden Einfluss auf den Stoffwechsel bekannt. Aber glücklicherweise liegt der Null-Null-Notstand von Winterberg längst hinter uns.

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Fast hätten wir im Land der Vögte das Wandern vergessen. Die heutige Route führt uns durch Wälder mit ungeahntem Blaubeervorkommen. Wenn mich nicht die Knie schmerzen und der Hosenbund zwicken würden, könnte ich mich bevorzugt bückend und pflückend voran bewegen.

 

Und plötzlich stehen wir mit einem Bein in der Tschechei (Darling, bitte übersetzen!).

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 Nebenbei erfahren wir von unserem Führer allerlei Wissenswertes über die Zertifizierung von Wanderwegen und den frühen, grenzüberschreitenden Biertourismus.

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 Aproprost: Interkulturelle Studien sind das Wahlpflichtfach unserer Gruppe. Daher gilt der  Speisekarte des nächst gelegenen böhmischen Wirtshauses unsere besondere Aufmerksamkeit. Hier wird geknödelt und mit Schinken palatiert, was das Zeug hält. Und die Portionen hauen selbst eingefleischte Gourmands aus den Wanderlatschen. Steffie beschliesst spontan, doch nicht die deutsche, sondern die tschechische Staatsbürgerschaft zu beantragen. Voll guat!

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 PS

Wer sich Sorgen um die vegetarische Mitwanderin macht, sei versichert: ich hab mich nicht nur vom Becherovka ernährt.

PPS

Es gibt nämlich noch einen Wacholderbrand, dessen Namen ich nicht aussprechen kann. Werde zu Hause Darling befragen.

 

 

Immer unterwegs, auch von Zuhaus´ – Part 5: Wanderlieder (Teil 2)

Juwi ralla ralla la, Juwi rallarallala, hier ist wieder die Wanderschaft frohen Liedguts. Hab mich inzwischen dazu bei Nachbarn, bei Arbeitskollegen und den Anglern unten am Flüßchen gut umgehört. Meine Frage stets: „Das schönste Wanderlied, ja, gibt es denn so etwas überhaupt?“ Und, um Sorge um unsere lieben und besten Wanderer unterwegs: Was empfehlen wir ihnen denn nun als DEN ultimativen Streckensong?

  • Ein eingängiges Lied sollte es schon sein.
  • Gut zum Brummen, Summen, Flöten, Tröten und Mitsingen für Jedermensch.
  • Der Singcharakter als Endlosschleife sollte nie unterschätzt werden, denn manch´ Wanderung dauert länger als man denkt (Unvergessene Songs: I. Pink Floyds Dark Side of the Moon endet mit einem Herzklopfen. Die Auslaufrille der LP war so beschaffen, dass der Tonarm des Plattenspielers immer wieder auf die letzte Tonrille zurückgeführt wurde, so dass sich das Geräusch des tropfenden Wasserhahns (prinzipiell) endlos lang wiederholte, wie auch II. Die letzten Töne von Paul ist tot, die Gitarre mündet in das Ticken eines Weckers, dank der Auslaufrille von Fehlfarbens „Monarchie und Alltag“ endlos).
  • Für die gute Laune sollte das Infantile im Wanderlied (ja, genau – alles davon: affig, albern, beschränkt, jung, kindisch, kindlich, töricht, unfertig!!) ja nicht zu knapp ausfallen.
  • Und es soll das junge wie das gereifte Wanderherz bedient werden, auf Fröhlichste.

Na, was soll das sein?
Die Wahl ist getroffen, alea iacta est, lange Rede, kurzer Sinn – genialer Song: Hier unser Wanderlied für Elisabeth, Ilka, Ingeborg, Michael, Reinhard, Steffi, Steffi und Thomas. (Just click and listen!) Mah na Mah na, juwi ralla ralla la.